Neuigkeiten

Lara 14.06..2013 011Fiara mit großem Spielball Fiara udn ich im Rapsfeld schön

An dieser Stelle möchte ich gerne Neuigkeiten in Form von Informationen, Büchern oder neuen Studien mit euch teilen:

2. Artikel: Warum ein Persönlichkeitstraining mit Pferden

Pferde sind hochsensibel, sie leben immer im Hier und Jetzt, in der Gegenwart, genau in diesem Moment.Sie reagieren sofort, sie überlegen nicht ob sie reagieren sollen, sie reagieren unmittelbar und antworten so direkt auf unsere körpersprachliche Kommunikation. Damit schenken sie uns eine wundervolle Entwicklungsmöglichkeit, denn wir können sofort sehen, ob wir etwas an uns, unserem Denken oder unserer Körpersprache erfolgreich verändert haben, denn Pferde reagieren sofort anders, wenn sie von uns andere Signale empfangen.

Ein Beispiel aus der Praxis: ( 6 Teilnehmer mit individuellen Wünschen sind im Kurs mit 2 verschiedenen Pferden )

Der Wunsch der Teilnehmerin Barbette:

Ich möchte meine Körpersprache so verändern, dass meine Mitarbeiter sofort umsetzen was ich anordne.

Erste Aufgabe: Führe das Pferd Lara als einen deinen Mitarbeiter so, wie du es bisher getan hast.

Die Teilnehmerin nickt, ergreift den Strick der Stute und läuft los, besser gesagt, sie versucht loszulaufen, denn die Stute Lara geht schon die ersten Schritte rückwärts, als sie die Teilnehmerin auf sich zukommen sieht. Als diese den Strick nimmt, bleibt Lara wie angewurzelt stehen und bewegt sich mit einigem rucken und ziehen nur wenige Zentimeter vorwärts. Die Teilnehmerin reagiert irritiert bis wütend und zieht noch mehr. An diesem Punkt unterbreche ich die Übung zur Reflektion des bisher Erlebten.

Was hat die Teilnehmerin wahrgenommen:

Sie hat ihre Aufgabe im Kopf gehabt, die sie so schnell wie möglich durchziehen und erledigen will und sieht, dass die Stute Lara nicht mitziehen will und sich genau wie ihre Mitarbeiter, quer stellt und nicht voran geht.Ich frage sie, wie sich ihre eigene Energie für sie selbst angefühlt hat, ob sie eher das Gefühl hatte, das sie forsch oder sanft war, ob sie eher bedacht und respektvoll oder eher fordernd und respektlos war. Die Teilnehmerin schaut mich völlig erstaunt an und antwortet: Wieso respektvoll, dass sind Mitarbeiter und die haben zu tun was ich sage.

Was haben die zuschauenden Teilnehmer wahrgenommen?

Barbette ist mit ihrer Aufgabe im Kopf auf das Pferd / Mitarbeiter losgestürmt, mit dem Gesichtsausdruck: „ Ich weiß schon das jetzt wieder was von euch kommt“ , hat dann ohne Kommunikation aufzubauen den Strick genommen und ihr ganzer Körper hat ausgestrahlt bleibt bloß weg von mir und belästige mich nicht.Im Gegensatz zum Mitarbeiter Mensch, der bei der Vorgesetzten nicht einfach weg gehen kann, hat das Pferd unmittelbar reagiert und bei der auf sie zukommenden negativen Energie sofort das Weite gesucht, sprich ist rückwärts gegangen und hat sich anschließend geweigert sich von dieser Energie / Führungskraft führen zu lassen.

Wie ist die Lösung:

Barbette nimmt zum ersten Mal wahr, mit welchen Gedanken, welchem Focus sie auf das Pferd und auch auf ihre Mitarbeiter losstürmt und dass sie selbst dabei als Mitarbeiter auch kein gutes Gefühl hätte und bekundet ihre Bereitschaft, neue Wege zu gehen und anderes Verhalten auszuprobieren.

Mit den Gedanken im Kopf: Ich nehme mir Zeit für dich und führe dich gelassen an deine Aufgabe heran, nähert sie sich erneut der Stute.

Diesmal bleibt Lara stehen und als Barbette den Strick nimmt und loslaufen will erinnert sie sich daran, erst Kontakt / Kommunikation herzustellen und sie dreht sich zu Lara um, schaut sie an und sagt zu ihr, komm lass und gehen.

Lara atmet einmal tief durch und geht die ersten Schritte mit ihr…… ein neuer Anfang für alle ist gemacht.

von Karin Pätze

Dein Körper spricht immer, auch wenn du nichts sagen willst, denn deine geistigeHaltung drückt sich immer auch in deiner Energie und deiner Körperhaltung aus.

ich und lara - schön2017

 

  1. Artikel:   Mein Coach hat 4 Beine

Mein Persönlichkeits-Coach hat 4 Beine

Das Pferd als Mentaltrainer und Coach zur Persönlichkeitsentwicklung

Auf den ersten Blick beginnt heute ein normaler Seminartag, eines ist allerdings außergewöhnlich, diesmal ist der Coach 4-beinig und wiegt fast 600kg. Dieser Coach ist ein Pferd, eine hübsche Stute und heißt Fiara. Morgens um 9 Uhr, beginnt unser gemeinsamer Seminartag.

Ich möchte heute die Erlebnisse von 2 Teilnehmerinnen schildern, von Lena und Heike. Lena arbeitet bei der Lufthansa und Heike hat eine sichere Position in einer städtischen Einrichtung. Bei der Vorstellungsrunde sagt jede Teilnehmerin, weshalb sie den Seminartag mit Pferden gewählt hat und was sie gerne verändern möchte. Lena, sagt, sie hätte nichts Bestimmtes, sie wollte einfach sehen, wie ihre Führungsqualitäten wären und was sie für sich mitnehmen könne. Sie hätte viel zu tun und das wäre ihre Auszeit. Heike würde gerne wissen, warum ihr sowohl Mitarbeiter, als auch ihre Kinder nie sofort folgen würden. Gemeinsam holen wir Fiara von der Weide und die Teilnehmer bekommen ihre erste Aufgabe.

Lenas erste Aufgabe ist eine Führübung, sie soll Fiara, ein Rechteck entlang, in der Bahn führen. ( Fiara ist dabei, im übertragenen Sinne, ihre Mitarbeiterin )

Lena schnappt sich sofort den Führstrick und läuft direkt los, besser gesagt, sie möchte loslaufen, denn Fiara lässt sich nur einen halben Schritt mitziehen, dann bleibt sie abrupt stehen. Lena stutzt und zieht noch einmal am Strick, keine Reaktion. Lena zieht etwas heftiger und wieder erfolgt keine Reaktion. Ich frage sie, ob sie selbst eine Idee hat, weshalb Fiara nicht mitkommen möchte. Lena schüttelt den Kopf. Nun frage ich sie, ob sie mit Fiara Kontakt aufgenommen hat, ob sie Fiara durch Blicke, Worte oder durch ihre Körpersprache signalisiert hätte, sich ihr anzuvertrauen und ihr zu folgen? Lena überlegt kurz und beantwortet dann jede meiner Fragen mit nein. Dann frage ich sie,ob sie Fiara, stellvertretend für ihre Mitarbeiterinnen, überhaupt wirklich führen wolle? – Lena antwortet: „Ich habe über Führung überhaupt nicht nachgedacht. Sie soll einfach mitlaufen und ihren Job machen, darüber muss man doch nicht nachdenken und wieso sollte ich dann vorher Kontakt mit Fiara, bzw. mit meinen Mitarbeitern aufnehmen. Die wissen doch schon was ich will und sollen dies einfach tun.“ Wir besprechen, dass sie sich für den zweiten Versuch mehr Zeit lässt, erst mit dem Pferd Kontakt aufnimmt und Fiara durch ihre Körpersprache auffordert von alleine mitzukommen. Außerdem reden wir darüber, was es heißen könnte jemanden wirklich zu führen. Wir einigen uns darauf, dass jemanden zu führen bedeutet, dass man demjenigen (egal ob Mensch, Pferd oder Hund) Sicherheit und Vertrauen schenkt und das man mit Führung auch Verantwortung übernimmt.

Daraus entwickeln wir eine neue Überzeugung / Glaubenssatz oder auch Zielsatz für die Übung: Ich führe dich sicher und ruhig die ganze Bahn entlang! Mit diesem Gedanken läuft Lena ein zweites Mal los und wie verzaubert, geht Fiara gelassen und ruhig, die gesamte Runde hinter Lena her. Nur ein einziges Mal gibt es eine kurze  Unsicherheit. In der anschließenden Reflektion sagt sie, dass das genau der Moment gewesen sei, in dem sie noch einmal kurz gedacht hätte, nun komm schon, lauf gefälligst mit. In der anschließenden Reflektion wird Lena klar, wie ihre Körpersprache ihre Gedanken repräsentiert und so dafür sorgt, dass bei negativen Denkweisen ihre Mitarbeiter ihr nur unwillig folgen und bei wertschätzenden und positiven Gedanken ihre Mitarbeiterinnen leicht von ihr geführt werden können.

Für die Aufgabe von Heike gehen wir in den Round Pen (ein eingezäunter Kreis von 25m Durchmesser). Heikes Aufgabe besteht darin Fiara nach Anweisung, im Schritt und Trab, im Kreis herum zu treiben. Heike beginnt mit der Kontaktaufnahme zu Fiara und treibt Fiara dann mit dem Strick in der Hand nach außen. Fiara folgt der Aufforderung auch und geht im langsamen Schritt eine halbe Runde herum, dann bleibt sie stehen, um sich konzentriert mit einem Grasbüschel zu beschäftigen. Heike geht näher und wedelt mit dem Strick, nichts passiert, sie wedelt noch mehr, ohne eine Reaktion hervorzurufen. Fiara frisst ruhig und gelassen weiter. Heike geht noch näher, schwenkt die Arme und hüpft hoch und runter. Fiara ignoriert Heike völlig. Heike schaut mich fassungslos an und sagt, dass ist genau wie bei mir Zuhause, ich sage etwas und keiner hört zu. – Heike und ich besprechen woran das liegen könnte. Ich beschreibe Heike ihre Körpersprache, die Schultern leicht nach vorne gebeugt, der Gang eher bittend, statt bestimmt führend und der Kopf leicht schräg und gesenkt. Ich frage sie, was sie gerade gedacht hat. Heike antwortet, dass sie gar nicht an führen gedacht hätte, sie hätte sich die ganze Zeit gesagt: “Bitte lauf schon, komm bitte geh weiter, mach das jetzt“. Gemeinsam besprechen wir, dass es eine Form von Führung ist, Menschen oder Tiere zu motivieren und das es ein Ziel geben muss, damit so die Gedanken und die Körpersprache eins werden.

Heike nimmt sich als Ziel vor, Fiara eine Runde im Schritt und eine Runde im Trab herum zu treiben. Schon während Heike ihr Ziel ausspricht, verändert sich ihre Körpersprache, ihr Körper richtet sich auf und ihr Gang wird gerade. Ich rate ihr noch, den Kopf gerade zu halten und ihren Blick auf Fiara zu richten, denn auch im Blick ist Energie. Heike geht zurück zu Fiara, die während unseres Gesprächs weiter an ihrem Grasbüschel gefressen hat. Fiara hebt den Kopf und Heike hebt ihren Arm an, um Fiara so zu signalisieren, dass sie sich bewegen soll und Fiara läuft in ruhigem Tempo los. Heike lächelt und läuft neben Fiara her, bis die erste Runde zu Ende ist, dann bewegt sie ihren Arm erneut und Fiara trabt an. Als die zweite Runde beendet ist, weise ich Heike an, den Blick zu senken und in die Mitte zurück zugehen und im selben Moment bleibt Fiara ruhig stehen. Heike lacht und ich frage sie, was sie gerade über sich selbst gelernt hat. Heike antwortet, dass sie bisher, wenn sie ihren Kindern oder Mitarbeitern Anweisungen gegeben hat, in Gedanken immer schon aufgegeben hatte und das sie nun weiß, dass sich ein genaues Ziel, in ihrer Körpersprache zeigt und das ihre Anweisungen dann auch wahrgenommen werden und durchgeführt werden.

Am Ende des Seminartages sind sich alle einig, Fiara, ihr Coach auf 4 Beinen, hat ihre Führungsqualitäten und ihre Körpersprache entscheidend bereichert. Lena sagt zum Abschluss: „Noch nie war ein Seminartag so leicht, voller Freude und so informativ, danke.“ Ich danke allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern und meiner wundervollen, großartigen Fiara.

Fiara und ich 2015-August DSC_1130

Bücher:

12.07.2018

Irrwege der modernen Dressur: Die Suche nach der klassischen Alternative (Cadmos Pferdebuch)
Karl, Philippe

17.08.2016 – ein wundervolles bereicherndes Fachbuch…Dank an Desmond `O Brien

Klassische Arbeit am Kappzaum von Desmond ò Brien – Cadmos Verlag 

18.08.2016

HippoSophia – Warum Pferde so eine wohltuende Wirkung auf Menschen haben  – www.kosmos.de 19,90€ – Kosmos Verlag

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